Sie kamen, sahen und beteten an!
Gemeint sind die weisen Männer aus dem Morgenland (Matthäus 2,1-12). Ein Stern erschien am Himmel und zog sie mächtig in seinen Bann. Irgendwie verriet er ihnen, dass sie nach Westen aufbrechen sollten, um dort, im Land Juda, einen Königssohn zu finden.

Also nichts wie los! Doch welch eine Enttäuschung, als sie ankamen! Keiner wusste Bescheid– nicht einmal der dortige König Herodes. War der Weg also
umsonst? Bei weitem nicht! Gott benutzte die Verschlagenheit des Königs Herodes, damit diese Ausländer erfuhren, wohin ihre Reise gehen sollte. Auch wenn der König sie hinters Licht führen wollte, führte Gott sie zum wahren Licht. So kamen sie auf Umwegen in einen Stall nach Bethlehem und waren geblendet von der Pracht des Gottessohnes. Neben ihm verblassten ihre Geschenke regelrecht, auch wenn diese von enormen Wert waren. Die Männer knieten nieder, beteten Gott in diesem Kind an und überreichten ihm Geschenke von großer symbolischer Bedeutung:

Gold ist äußerst wertvoll und eines Königs würdig. Außerdem hatte die Familie mit diesem Vermögen ausgesorgt, insbesondere wenn sie bald eine Flucht nach Ägypten antreten musste. Dieses Geschenk symbolisiert königliche Würde und steht für die Fürsorge Gottes.

Weihrauch, gewonnen aus dem Harz des Weihrauchstrauches, war in der Antike der Duft der Götter. In Gottesdiensten opferten Priester es bei Räucher- und Speiseopfern. Damit deutet dieses Geschenk zum einen auf die anzubetende Gottheit Jesu, zum anderen auf Jesus als Priester.

Und Myrrhe, ebenfalls ein Harz, fand Verwendung in der Herstellung von Arznei, erlesenen Salbölen und Kosmetik. Auch diente es zum Einbalsamieren bei Bestattungen (vgl. Johannes 19,39). Nach Markus 15,23 wurde der bitter schmeckenden Myrrhe Wein beigemischt, um Totgeweihte zu betäuben. Auf diesem Hintergrund wird dieses Geschenk verstanden als früher Hinweis darauf, dass dieser König trotz seiner göttlichen Herkunft den bitteren Kreuzestod sterben würde.

Die Geschenke der Weisen stehen demnach für „Gold dem großen König, Weihrauch dem wahren Gott und Myrrhe für sein Begräbnis“ (so in einem Lied aus dem 7. Jh.). Gott führte diese Männer zum Kind. Was sie sahen, war lediglich ein Baby. Doch sie erkannten in ihm wesentlich mehr. Wen erkennst Du in diesem Kind? Gott beschenkt Dich mit diesem Kind genauso wie die Weisen. Was schenkst Du ihm?

Ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr. Möge Gottes Führung und seine Großzügigkeit uns begleiten!

Ihr Pfarrer Martin Weber